FAQ – Antworten auf häufig gestellte Fragen
Übersicht über alle Fragen und Antworten
1. Was bedeutet Psychosoziale Beratung mit systemischem Ansatz?
2. Was ist der Unterschied zwischen Beratung und Therapie?
3. Wie lange dauert eine Beratung?
1. Was bedeutet Psychosoziale Beratung mit systemischem Ansatz?
- Kurz & Knapp: Psychosoziale Beratung zielt darauf ab, Menschen in der Bewältigung von Herausforderungen zu unterstützen – Lösungen für Probleme zu finden, Veränderungsprozessen zu befördern und Entlastung in belastenden Lebensphasen zu bieten. Die Systemische Beratung fußt auf Annahmen aus der Systemtheorie, die eine ganzheitliche Sicht auf den Menschen, seine Umwelt, die Bezogenheit zur Gesellschaft und die grundlegenden individuellen Wahrnehmungen der Wirklichkeit bietet. In meiner Beratungspraxis verbinde ich diese Grundlagen zur Psychosozialen Beratung mit systemischem Ansatz.
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Einige wichtige Annahmen der Systemtheorie sind, dass
- der Mensch ein lebendiges komplexes System ist,
- jedes System einer eigenen Logik folgt,
- Systeme sich wechselseitig beeinflussen und selbst organisieren,
- jeder Mensch im Rahmen seiner individuellen Wahrnehmung denkt, fühlt und handelt
- in jedem Problem bereits ein Lösungsansatz vorhanden ist
Die Psychosoziale Beratung mit systemischem Ansatz berücksichtigt all diese Faktoren, um Veränderungsimpulse zu setzen, die ganzheitlich und individuell wirken. So können sich Veränderungs- und Problemlösungsprozesse frei entfalten.
2. Was ist der Unterschied zwischen Beratung und Therapie?
- Kurz & Knapp: Beratung und Therapie unterscheiden sich grundsätzlich in formellen Kriterien. Für eine Therapie ist eine Diagnose erforderlich, die als Grundlage für die therapeutische Behandlung und die entsprechende Abrechnung dient (i.d.R. über die Krankenkasse). Eine Beratung erfordert dagegen keine Diagnostik, es werden keine Gesundheitsdaten weitergegeben und die Abrechnung erfolgt privat. Die Interaktionen in der Beratung entfalten grundsätzlich eine ähnliche (therapeutische) Wirkung und bedienen sich derselben Methoden wie in der Therapie.
- Achtung: Eine Psychosoziale Beratung ist kein Ersatz für eine Psychotherapie! Die Beratung kann jedoch einen therapeutischen Prozess unterstützen, den Weg in eine Therapie bereiten oder Übergange begleiten.
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Im wissenschaftlichen Diskurs gibt es verschiedene Sichtweisen auf die Unterscheidung von Beratung und Therapie. Ich möchte hier exemplarisch drei wichtige Positionen vorstellen:
- Die Äquivalenzhypothese besagt, dass es sich sowohl bei Beratung als auch Therapie um Formen helfender Interaktionen handelt, denen grundsätzlich dieselben Wirkfaktoren zugeschrieben werden können und die auf demselben theoretischen sowie methodischen Fundament stehen. Ob Beratung oder Therapie aufgesucht wird, entscheidet sich oft nach der „Schwere der Störung“.
- Die Differenzhypothese unterscheidet Beratung und Therapie entlang bestimmter formeller Kriterien: Eine Psychotherapie wird aufgrund einer bestimmten Diagnose begonnen, mit dem Ziel Symptome zu lindern bzw. eine „Krankheit“ oder „Störung“ zu behandeln. Dies geschieht meist in einem fixen Rahmen aus Diagnostik, Indikation und Abrechnung (meist über die Krankenkasse) innerhalb einer vorgegebenen Anzahl von Therapiestunden. Eine Beratung begleitet und unterstützt Veränderungsprozesse, um Ratsuchenden Lösungen für Probleme bzw. problematisch erlebte Zustände zu ermöglichen. Dies geschieht in einem offenen Hilfediskurs, der die lebensweltliche Einbettung der erlebten Problematik mit berücksichtigt und nicht von Regulationen, wie solchen des Psychotherapeutengesetzes, betroffen ist.
- Die Subsumtionshypothese definiert die Therapie als einen Sonderfall von Beratung. Nach dieser Sichtweise erfordern Beratung und Therapie dieselbe Expertise, wobei Fachkräfte in der Beratung noch zusätzlich gefordert sind, da sie sich diversen Rahmenbedingungen anpassen müssen, die in der Therapie meist gleichbleibend sind.
3. Wie lange dauert eine Beratung?
- Kurz & Knapp: Eine Beratung besteht aus Beratungssitzungen in einem Beratungsprozess. Eine Einzel- oder Paarberatungssitzung dauert ca. 60 Minuten, Familienberatungssitzungen dauern ca. 90 Minuten. Ein Beratungsprozess kann von unterschiedlicher Dauer sein. Bereits ein Erstgespräch kann Impulse geben, um eine Veränderung zu ermöglichen.
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Ich arbeite entlang der ethischen Leitlinien der DGSF e.V., die besagen, dass eine Beratung immer „so lang wie nötig und so kurz wie möglich“ ist.
In der Praxis bedeutet das, dass eine Beratungssitzung so kurz wie möglich sein sollte, um die relevanten Themen zu bearbeiten – in der Regel sind dafür 60 Minuten in Einzel- & Paarberatungssitzungen (auch online) und 90 Minuten in Familienberatungssitzungen notwendig.
Ein Beratungsprozess ist wiederum so lang wie nötig, so dass sich Veränderungsprozesse entlang der angestrebten Ziele entfalten können. Meiner Erfahrung nach sind dafür im Durchschnitt drei bis fünf Sitzungen notwendig. Die zeitlichen Abstände zwischen den Sitzungen werden dabei so gewählt, dass Interventionen wirken und Lösungspotentiale genutzt werden können.
4. Wie viel kostet eine Beratungssitzung?
- Kurz & Knapp: Ich biete Beratung in den Räumlichkeiten meiner Beratungspraxis in Bad Soden-Salmünster, aufsuchend im Umkreis der Beratungspraxis und online an. Es gelten unterschiedliche Preise je nach Art der Beratungssitzung*:
- Einzel- und Paarberatung 59€
- Familienberatung 71€
- Onlineberatung (Video) 47€
- Onlineberatung (Mail o. Chat) auf Anfrage
- Mit fairen Preisen und der zusätzlichen Option eines Sozialen Preises, möchte ich möglichst vielen Menschen den Zugang zu einem unabhängigen Beratungsangebot ermöglichen.
*Preise pro Sitzung, Stand 08.2025
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Die aktuellen Preise sowie weitere Informationen zu den jeweiligen Beratungsleistungen entnehmen Sie bitte der Seite Leistungen ->
5. Wieso ECHTZEIT: PSYCHOSOZIALE BERATUNG wählen, wenn es kostenlose Beratung in Beratungsstellen gibt?
- Kurz & Knapp: Mit ECHTZEIT möchte ich die regionale Hilfslandschaft mit einem unabhängigen Beratungsangebot bereichern. Ich biete Ihnen eine flexible und persönliche Alternative, die keinen institutionellen Vorgaben unterliegt (wie z.B. Finanzierungsdruck, Öffnungszeiten, Zielgruppen) und Sie auf Wunsch sogar in Ihrem gewohnten Umfeld aufsucht. Unter diesen besonderen Voraussetzungen können sich Veränderungs- und Lösungspotentiale im Beratungsprozess frei und ohne Druck entfalten.
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Eine öffentliche Beratungsstelle spricht mit Ihrem Beratungsangebot meist nur eine spezielle Zielgruppe an (Suchtberatung, Sozialberatung, Migrationsberatung etc.), die Fachkräfte arbeiten dort im Rahmen institutioneller Vorgaben (wie Leitbild, Betreuungsschlüssel, Bedingungen des Arbeitsplatzes etc.) und die Finanzierung der kostenlosen Beratung erfolgt z.B. aus kommunalen Mitteln oder Spenden. Diese Voraussetzungen entfalten unter Umständen bestimmte Zwänge, die sich auf den Beratungsprozess auswirken können.
Als selbstständig tätiger Berater agiere ich unabhängig von institutionellen Einflüssen und externen Limitierungen, die den Beratungsprozess beeinflussen könnten.
Grundsätzlich gibt es keinen qualitativen oder fachlichen Unterschied zwischen einer kostenlosen und einer selbst bezahlten Beratungssitzung. Letztlich entscheiden Sie, wem Sie sich anvertrauen und wo Sie Rat suchen möchten.
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